Beratungsprojekte, die Entscheidungsgrundlagen für FTI-politische Maßnahmen erarbeitet haben:
BürgerInnenbeteiligung im Rahmen eines Foresight-Projekts
Ein neues Forschungsförderungsprogramm entsteht
Verwertung von Forschungsergebnissen auf dem Prüfstand
Beschaffung von Innovationen durch die öffentliche Hand
Beispiele für Begleitmaßnahmen aus FTI-Beratungsprojekten:
Ausbau einer AAL-Forschungs-Community
Gründung einer Innovationsplattform
Ausgangslage: Technologien und Dienstleistungen im Bereich des autonomen Alterns (AAL) sollen es älteren Menschen erlauben, länger selbstständig zu leben. Damit verbunden sollen Autonomie, gesellschaftliche Teilhabe und Lebensqualität gesichert und erhöht werden. Da die Entwicklungen neuer Angebote oft von marktnahen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen durchgeführt werden, kommt es zwangsläufig zu einer starken Fokussierung auf ökonomische Zusammenhänge. Dieser alleinige Fokus kann Fehlplanungen in Forschung und Entwicklung sowie der FTI-Politik mit schweren volks- und betriebswirtschaftlichen Konsequenzen nach sich ziehen.
Ein neues partizipatives Foresight-Verfahren soll sicherstellen, dass der erweiterte gesellschaftliche, soziale und kulturelle Kontext bei der Entwicklung von Technologien und Dienstleistungen für autonomes Altern berücksichtigt wird. Die Stadt Wien soll dabei unterstützt werden, Fehlplanungen im Bereich AAL zu vermeiden und Innovationen aktiv zu steuern.
Methodik und Ergebnisse: Im neuen Beratungsprozess haben Wiener BürgerInnen und Fachleute im Zuge des Projekts leben2050 ein ganzheitliches Bild relevanter Zukunftsthemen für ein autonomes Leben im Alter entworfen. Der Prozess dazu basiert im Wesentlichen aus fünf Schritten:
Die Ergebnisse der Abstimmung zeigen eine relativ geringe Spreizung in der Bewertung der entwickelten Schlüsselthemen - ein starkes Indiz für die Relevanz und Belastbarkeit der Ergebnisse der vorangegangenen Prozessschritte und damit insgesamt für die Qualität der neuen Beratungsmethodik.
Ausgangslage: Für ein in Planung befindliches nationales Ambient Assisted Living Forschungsförderungsprogramm benefit wurde Innovendo beauftragt, Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Start herauszuarbeiten. Dabei sollten die sozio-ökonomischen Randbedingungen konkretisiert werden, innerhalb derer eine möglichst gute Beteiligung der Stakeholder - speziell des Unternehmenssektors - erreicht werden könnte.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Studie lag daher auf wirtschaftlichen Aspekten im Rahmen einer Einführung von benefit. Besonders wichtig war die Herausarbeitung von Bedarfslagen, für die ein entsprechendes Marktpotenzial gesehen wurde. In einem weiteren Schritt sollten dann konkrete Themenschwerpunkte abgeleitet werden und ein Match-Making mit der Angebotsseite versucht werden.
Methodik und Ergebnisse: Im Rahmen einer Informationserhebung wurden zunächst Sekundärmaterialien mit einem Fokus auf europäische AAL-Vorreiterländer ausgewertet. Dabei wurde ein weites Spektrum relevanter Themenfelder sondiert: Demographie, Senioren und Altern, Gesundheit und Pflege, Seniorenmarketing und Leitmärkte, Technologie und Forschung sowie Ambient Assisted Living. In einem zweiten Schritt wurde eine Primäruntersuchung durchgeführt, in der über 70 österreichischen ExpertInnen aus der heterogenen Stakeholderlandschaft Gesundheit und Pflege, Forschung, Wirtschaft und Versicherungsträger interviewt wurden.
Die Ergebnisse und Analysen wurden in SOPAAL - Feasibility Study sozioökonomischer Parameter für die nationale Implementierung von AAL niedergelegt. Besonderes Augenmerk galt dabei umsetzbaren Empfehlungen für die Ausgestaltung und Schwerpunktlegung des neuen Forschungsförderungsprogramms benefit.
Ausgangslage: Das Forschungsförderungsprogramm FIT-IT hatte mit seinen verschiedenen Programmlinien radikale Innovationen in der Informations- & Kommunikationstechnologie (IKT) zum Ziel - allerdings auch mit einer klaren Verwertungsperspektive der Forschungsergebnisse.
Innovendo wurde mit der Aufgabe betraut, die Programmlinie Visual Computing in Bezug auf die Verwertungsthematik zu durchleuchten. Insbesondere sollte die Frage nach Verwertungsstrategien in Wirtschaft und Forschung untersucht werden. Dabei galt es auch zu klären, inwieweit sich die österreichischen Spieler der Visual Computing Szene in europäischen oder internationalen Wachstumsfeldern engagieren bzw. wo aus einer Verwertungssicht zukunftsträchtige Potenziale in Visual Computing zu finden sind und wie sich im Vergleich dazu die österreichischen Spieler positionieren.
Methodik und Ergebnisse: Die dafür notwendige Bestandsaufnahme wurde in zwei großen thematischen Blöcken durchgeführt:
Aus der Gegenüberstellung dieser beiden Blöcke konnten Schlussfolgerungen abgeleitet werden, die in Empfehlungen für das strategische Programmmanagement von FIT-IT Visual Computing mündeten.
Ausgangslage: Das Potenzial der öffentlichen Beschaffung für die Stimulierung von Innovationen ist seit längerem bekannt. In einigen europäischen Ländern gibt es dazu bereits praktische Erfahrungen. Auch Österreich interessiert sich seit einiger Zeit für das Thema, insbesondere für das Instrument der sogenannten vorkommerziellen Beschaffung (engl. pre-commercial procurement, kurz PCP).
Innovendo wurde beauftragt, das Potenzial von Pre-Commercial Procurement vor dem Hintergrund des Programms benefit zu untersuchen. Dabei sollte das Thema Wohnen mit Technologieunterstützung ins Zentrum der Studie gestellt werden mit dem Ziel, einen Empfehlungskatalog für die Nutzbarmachung von PCP für das Programm benefit zu erarbeiten.
Methodik und Ergebnisse: Zunächst wurden durch Auswertung von Sekundärmaterialien und mit Hilfe von Experteninterviews Best Practices für PCP in den europäischen Vorreiterländern Dänemark, Finnland, Großbritannien, Niederlande und Belgien in Bezug auf AAL-Themenstellungen ermittelt. Darauf aufbauend wurden in drei österreichischen Bundesländern halbtägige ExpertInnen-Konsultationen mit jeweils rund 20 sorgfältig ausgewählten Stakeholdern durchgeführt. Dabei wurden mit Unterstützung der jeweiligen Landesverwaltungen regionalspezifische Potenziale - aber auch Hindernisse - für PCP erarbeitet.
Aus der zusammenfassenden Synthese der drei Veranstaltungen konnten Chancenfelder für PCP in Bezug auf AAL abgeleitet werden. Zusammen mit den erkannten Hürden wurden daraus Erfolgsfaktoren und schlussendlich Empfehlungen für die Nutzbarmachung von PCP in einer österreichischen AAL-Landschaft entwickelt.
Ausgangslage: Ambient Assisted Living ist ein hochgradig interdisziplinäres Themenfeld. Um in die Praxis transferierbare Forschungsergebnisse zu erzielen, ist eine breite Einbindung der Stakeholder essenziell. Da sich die Forschungs-Community mehrheitlich technologielastig darstellte, wurde Innovendo gebeten, das Programm benefit anderen wichtigen Stakeholdergruppierungen wie etwa Pflege- und Gesundheitsdiensten, Länder und Gemeinden, Bauträgern, Versicherungsträgern etc. nahe zu bringen und sie zu motivieren, sich in kooperativen Forschungsprojekten zu engagieren.
Gleichzeitig sollten aber auch die spezifischen Bedürfnisse dieser Gruppierungen erhoben und in gebündelter Form dem Programmmanagement von benefit für die weitere Programmentwicklung zur Verfügung gestellt werden.
Methodik und Ergebnisse: Da Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen, an die AAL-Technologien vielfach anknüpfen, in Österreich stark regional organisiert sind, wurden die Aktivitäten der Begleitmaßnahmen bundesländerspezifisch aufgebaut. In überschaubaren Expertinnen-Konsultationen von jeweils etwa 25 spezifisch ausgewählten und persönlich eingeladenen TeilnehmerInnen, wurden acht halbtägige Veranstaltungen in den Landeshauptstädten durchgeführt. Insgesamt wurden dazu mehr als 1.500 qualifizierte Telefonate geführt und rund 450 potenzielle TeilnehmerInnen kontaktiert, von denen über 200 eingeladen wurden, die mit wenigen Ausnahmen auch an den Konsultationen teilgenommen haben. In allen Fällen ist es gelungen, die Unterstützung der jeweiligen Landesverwaltungen zu erlangen, sodass diese ExpertInnen und Infrastruktur zur Verfügung gestellt haben.
Neben der Promotion des Programms und der Erhebung von regionalen Bedürfnis- und Bedarfslagen, war die Vernetzung der Stakeholder ein zentraler Aspekt der Veranstaltungen. Durch eine entsprechende Gestaltung des Ablaufs und durch die gezielte Auswahl der ExpertInnen kam es vielfach bereits im Rahmen der Veranstaltungen zu ersten gemeinsamten Projekt- und Kooperationsüberlegungen. Darüber hinaus gewann die Programmleitung auf Basis der Empfehlungen aus den Konsultationen wertvolle Hinweise für die weitere thematische Ausgestaltung des Programms.
Ausgangslage: Nach mehreren Jahren Programmtätigkeit von benefit wollte der Programmeigentümer BMVIT das Thema Ambient Assisted Living, das einen Beitrag zur Abfederung des demografischen Wandels leisten soll, noch stärker in den Blickpunkt einer intersdisziplinären AAL-Community rücken.
Innovendo wurde mit der Aufgabe betraut, eine Innovationsplattform ins Leben zu rufen mit dem Ziel, den Auf- und Ausbau sowie die Selbstorganisation eines österreichischen AAL-Sektors zu fördern und damit gleichzeitig zu einer verbesserten Sichtbarkeit von AAL sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene beizutragen.
Methodik und Ergebnisse: Zunächst wurden österreichische Schlüsselpersönlichkeiten aus den verschiedenen Stakeholdergruppierungen identifiziert und für eine erste Kontaktaufnahme zur Klärung der Interessenslagen und Bereitschaft zur Mitwirkung in einer künftigen Plattform ausgewählt. Aus den verdichteten Ergebnissen dieser Gespräche wurde ein erstes Grobkonzept der Innovationsplattform entwickelt, das dann den Interessenten präsentiert wurde. In insgesamt drei sogenannten Core Group Meetings und zwei temporären Arbeitsgruppen wurden Ziele, Struktur und Auftritt der Plattform festgelegt.
Am 14.3.2012 konnte dann der gemeinnützige Verein AAL AUSTRIA seine Gründungsversammlung abhalten, in der ein zwölfköpfiger Vorstand gewählt wurde. Als Präsidentin fungiert Dr. Michaela Fritz (AIT), zu Vizepräsidenten wurden Prof. Dr. Wolfgang Zagler (TU Wien) und Dipl.-Ing. Ingmar Goetzloff (BEKO) gewählt.
Antoine de Saint-Exupéry, französischer Flieger und Schriftsteller